1. |
Erlkönig
04:42
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Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? –
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –
»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.« –
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –
»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.« –
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –
»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.« –
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –
Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
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2. |
Mondnacht
05:50
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Es war, als hätt` der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt`.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis` die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
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3. |
Die Zeit und das Zimmer
05:28
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4. |
Politisches Lied 2011
08:30
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Ihr seht uns durch die Einkaufsstraßen ziehn
Und Ihr habt recht
Wir sind nicht grad besonders helle
Wir kennen uns nicht aus
Und trotzdem interessiert Euch unsere Meinung
Und die sagen wir ja auch.
Das schaun wir abends uns im Fernsehn an
Wo Ihr beklatscht, was unserm Urteil sich entzieht
Und sind dann stolz darauf, dass jeder das so sieht.
Wir wissen nichts
Woher auch sollten wir das wissen
Was wir von Euch nur wissen könnten
Ihr treibt Euch ständig nur beim Ladeneingang rum
Versperrt den Weg uns
Wo wir doch Kofferräume packen müssen
Wir sind auch anderswo noch unterwegs.
Und haben die Erfahrung:
Der Fisch, der fängt vom Kopf her an zu stinken
Und sehen selber, wie der Hase läuft
Auch wenn wir seinen Lauf nicht deuten können
Was uns noch mehr erschreckt
Als nur der blanke Zickzackkurs,
die Haken, die er schlägt.
Wir suchen und wir würden gerne
Von Euch was hören, damit wir uns nicht fürchten
Und kaufen Aktien und trennen Müll
Und hängen unser Herz an den moralischen Appell.
Am Abend sehen wir es wieder
Wie wir gewinnen, besser werden, Lichterketten bilden
Und sind beruhigt für eine Nacht
Bis der Gestank vom Kopf sich auch daheim bemerkbar macht.
Selbst Lüften hilft nichts, wir beschließen
Unser Leben dennoch zu genießen
Wir haben Flatrate, gehn zu Fuß zum Bäcker
Drehn Pornos, machen Ayurveda
Verleugnen unsre Kinder, diese dumme Brut
Und blicken optimistisch in die Zukunft.
Auch Euch gefällt das alles gut
Ihr quasselt jeden Tag davon
Wir sitzen auf den Logenplätzen
In diesem Film von Unschuld, bösen Mächten, Mut
Wolln uns nicht mehr verarschen lassen
Und unsere Angst kehrt wieder:
Wir gehen Rauchen am Balkon.
Beginnen Euch, uns selbst zu hassen.
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5. |
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6. |
Klavierkonzert
20:25
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7. |
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Daß sie da waren
Daß sie da waren, gab ein Rauch zu wissen:
Des Feuers Söhne, aber nicht des Lichts.
Und woher kamen sie? Aus Finsternissen.
Und wohin gingen sie von hier? Ins Nichts.
Afrika
Die Herren raufen um dich, schöne Schöpfung,
Und rasend stoßen sie sich aus den Schuh’n.
Denn jeder rühmt sich kundiger der Schröpfung
Und mehr im Rechte, dir Gewalt zu tun.
Den kleinen Bruder
Den kleinen Bruder deines Feindes trag
Uns aus der Schlacht, in die sie dich da senden.
Soldat, mit deinem Sohn zusammen mag
Er einst besprechen, wie die Kriege enden.
Bertolt Brecht: Kriegsfibel
Berlin: Eulenspiegel Verlag, 2008
ISBN 978-3-359-02211-4
www.eulenspiegel.com
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8. |
Sperduto
10:29
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9. |
Animal Dreams
12:22
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Stefan Schulzki Augsburg, Germany
Hi there, I've been working as a freelance composer, music producer and performer since 2001, approaching many styles like Electronic Music, R&B and Soul, Ambient, Jazz, Experimental Music and Film Music. Currently I`m working on some Pop songs, to be released in 2023/24. ... more
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