For the aDevantgarde Festival project “Ein garstig Lied! Pfui!” (A nasty song! Ugh!), Norbert Niemann wrote Politisches Lied 2011 (Political Song 2011) for me to set to music.
As I was considering how to go about this, the stylistic elements of hyperbole and ironic exaggeration suggested themselves to me as a means of heightening awareness.
The vocal part often demands lightning-quick shifts between strongly contrasting emotional states. Such rapid changes in perspective appear frequently in my music and can gladly be understood as a message:
One should take one’s own perception of the world with a grain of salt.
lyrics
Ihr seht uns durch die Einkaufsstraßen ziehn
Und Ihr habt recht
Wir sind nicht grad besonders helle
Wir kennen uns nicht aus
Und trotzdem interessiert Euch unsere Meinung
Und die sagen wir ja auch.
Das schaun wir abends uns im Fernsehn an
Wo Ihr beklatscht, was unserm Urteil sich entzieht
Und sind dann stolz darauf, dass jeder das so sieht.
Wir wissen nichts
Woher auch sollten wir das wissen
Was wir von Euch nur wissen könnten
Ihr treibt Euch ständig nur beim Ladeneingang rum
Versperrt den Weg uns
Wo wir doch Kofferräume packen müssen
Wir sind auch anderswo noch unterwegs.
Und haben die Erfahrung:
Der Fisch, der fängt vom Kopf her an zu stinken
Und sehen selber, wie der Hase läuft
Auch wenn wir seinen Lauf nicht deuten können
Was uns noch mehr erschreckt
Als nur der blanke Zickzackkurs,
die Haken, die er schlägt.
Wir suchen und wir würden gerne
Von Euch was hören, damit wir uns nicht fürchten
Und kaufen Aktien und trennen Müll
Und hängen unser Herz an den moralischen Appell.
Am Abend sehen wir es wieder
Wie wir gewinnen, besser werden, Lichterketten bilden
Und sind beruhigt für eine Nacht
Bis der Gestank vom Kopf sich auch daheim bemerkbar macht.
Selbst Lüften hilft nichts, wir beschließen
Unser Leben dennoch zu genießen
Wir haben Flatrate, gehn zu Fuß zum Bäcker
Drehn Pornos, machen Ayurveda
Verleugnen unsre Kinder, diese dumme Brut
Und blicken optimistisch in die Zukunft.
Auch Euch gefällt das alles gut
Ihr quasselt jeden Tag davon
Wir sitzen auf den Logenplätzen
In diesem Film von Unschuld, bösen Mächten, Mut
Wolln uns nicht mehr verarschen lassen
Und unsere Angst kehrt wieder:
Wir gehen Rauchen am Balkon.
Beginnen Euch, uns selbst zu hassen.
credits
from Classical / Experimental,
released May 25, 2022
Salome Kammer, mezzo-soprano
Alexander von Hagke, tenor saxophone
Claus-Dieter Jäkel, trombone
Johannes Öllinger, electric guitar
Walter Bittner, percussion
Kai Wangler, accordion
Yasuka Morizono, violin
Uli Fiedler, double bass
Stefan Schulzki, piano
Bernhard Kühne, Sound Supervising
Composed, arranged and produced by Stefan Schulzki
Hi there, I've been working as a freelance composer, music producer and performer since 2001, approaching many styles like
Electronic Music, R&B and Soul, Ambient, Jazz, Experimental Music and Film Music. Currently I`m working on some Pop songs, to be released in 2023/24....more
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