Tod blas es in Schnee
schoen ist das Leben,
das Scheinen. Lobt es!
O selbst ein Schaden
ist schoen. Das Leben
liebend – ach Stossen,
lachende Not, es biss
deinen Schoss. Labet
das Leben, schoen ist
die Sonne. Ach, selbst
das Eisen lebt schon.
Masse troff, Binde schabte. Wer wob in
Wabberwind offenes Abort-Ich? Messt,
wo bibberndem Worte Satans Schiffe
reden. Wachs barst wie ein Bomb-Stoff,
Weib soff Mord, biss Ratte wach. Neben
Waffenbeben wird Brot Atomscheiss-
Wasserstoffbombe, wir beten dich an.
(Unica Zürn, Berlin 1954)
4
Hund im Ast, wiege den Greis ins
Wunderding. Es sei Tag, heim ins
Winterhemd. Eis-Sau ging in des
Tigers Winde. Mein Hase, du sing`
dass er hing wie ein Geist. Mund,
du wirst dein Geheimnis sagen.
(Unica Zürn, Montpellier 1955, 2. Fassung)
5
Es war, als hätt` der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt`.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis` die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
(Joseph von Eichendorff)
7
Bevor er in die blaue Flut gesunken,
Träumt noch der Schwan und singet todestrunken;
Die sommermüde Erde im Verblühen
Läßt all ihr Feuer in den Trauben glühen;
Die Sonne, Funken sprühend, im Versinken,
Gibt noch einmal der Erde Glut zu trinken,
Bis, Stern auf Stern, die Trunkne zu umfangen,
Die wunderbare Nacht ist aufgegangen.
(Joseph von Eichendorff)
8
erster Herbstregen
das Grünleuchten der Bäume
betropft
sehnst du dich
nach der Insel
und dem warmen Sand zwischen
deinen Zehen in braungebrannt
Sehnst du dich nach der Insel
und deinem Neubeginn
Neu anfangen
auf dem erloschnen Vulkan
Ausbeulung der Erde
Ausbeulung Deines Geistes
Neu anfangen
auf dem ruhenden Vulkan
der auf sein Wecken bloß wartet
während draußen erster Herbstregen
deine Stirn betupft
Drinnen alles glühend
alles Segen
alles Tanz
Ja, komm schon, tanz!
Tanz und
mach es neu
jeden Blick
mach ihn neu
jed Bewegung
mach sie neu
und einmalig
auf caffelattefarben Stränden
ja in warm türkisblau Wellen
Lasziv das Räkeln
auf dem ALL des Archipels
im rauschend Flirren aller Zeiten
im Flug auf Inseln Deiner Utopie
Und das Draußen weicht dem Drinnen
und glühend Segen tropft im Innen
from Wasserstoff,
released February 25, 2021
Vocals: Beatrice Ottmann
Composed, arranged and produced by Stefan Schulzki
Lyrics: Unica Zürn (1, 3, 4), Daniel Graziadei (2, 8), Joseph von Eichendorff (5, 7)
1 Das Leben ist schön 10`02
2 Indiotanz auf Megastadt 4`36
3 Wasserstoffbombe wir beten dich an 4`23
4 Du wirst dein Geheimnis sagen 3`13
5 Mondnacht 5`50
6 Fun Machine Interlude 5`43
7 Todeslust 2`57
8 Während draußen 7`12
Violins: Nataliya Dubova, Dace Salmina-Fritzen, Martin Franke
French Horn: Felix Winker
Drums: Walter Bittner
Vibraphone: Sebastian Hausl
Saxophone: Stefan Wich
Piano, Hammond Organ, Rhodes MK1, Synthesizers (Modular, Moog, Nonlinear Labs), TR-808 programming, Percussion, Bass, Guitar: Stefan Schulzki
Hi there, I've been working as a freelance composer, music producer and performer since 2001, approaching many styles like
Electronic Music, R&B and Soul, Ambient, Jazz, Experimental Music and Film Music. Currently I`m working on some Pop songs, to be released in 2023/24....more
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